Hallo Ihr Lieben,
erst einmal möchte ich mich bei euch allen bedanken für die durchweg positive Resonanz zu meinem letzten Post Achtsamkeit. Anscheinend bin ich wirklich nicht die Einzige die sich mit diesem Thema kritisch auseinander setzt. Es fühlt sich gut an nicht alleine zu sein. In diesem Zuge möchte ich auch gleich die Gewinnerin des Buches 365 Wege zur Achtsamkeit bekannt geben. Gewonnen hat Anja! Herzlichen Glückwunsch!
So, nun aber zurück zum heutigen Thema. Schon lange stelle ich mir die Frage nach meinem Stil – meinem Kleidungsstil. Wenn ich diese Frage ehrlich beantworte dann ist mein Kleidungsstil kein Stil. Einen Stil zu haben bedeutet nämlich dass die Kleidung die man trägt bzw. näht einen wiederkehrenden Muster folgt. Ich kenne Näherinnen die immer so in etwa die gleichen Farbtöne tragen. Andere wiederum nähen hauptsächlich casual also eher lässig, sportlich und bei wieder anderen fällt auf, das sie eine hohe Affinität zu Kleidern haben und diese daher häufig nähen.
Die Kleiderschränke dieser Frauen folgen einen gewissen Prinzip. Beabsichtigt oder auch ein rein zufällig kaufen sie immer ähnliche und harmonisch passende Farben und Muster. Mein Kleiderschrank ähnelt da eher einem bunten potpourri aus diversen Farben und Mustern die der gut sortierte Online-Stoffshop hergibt. Ich kaufe was mir gefällt – heute uni rot, morgen grün gemustert und übermorgen lila gestreift. Von dem gemütlichen Hoodie bis hin zum eleganten Kleid ist bei mir alles zu finden.
Manchmal wünschte ich mir ich hätte einen Stil also eine gewisse Geradlinigkeit, einen Wiedererkennungswert. Aber wenn das so wäre dann wäre ich nicht ich. Glaubt mir, ich habe das alles durch. Früher habe ich mir oft namenhafte Modezeitschriften gekauft mit dem Ziel einen Stil zu finden. Denn, so wurde auf der Titelseite angepriesen, ist Stil erlernbar. Zahllose Stil-Tests habe ich gemacht mit immer anderen Ergebnissen – je nach Tagesform. Vergebens, ich passe anscheinend in keine der festgelegten Schubladen.
Dass das nicht einfach nur eine hüllenlose Phrase von mir ist alla „Ich schreibe mal über Stil, damit ich ein interessantes Thema habe“, könnt ihr gut an meinem Blog-Logo sehen. Ich habe mal wieder ein neues. Es ist bestimmt schon mein 10. oder so, ich habe nicht mitgezählt. Ein Horror für jeden selbst ernannten Blog-Coach. Null Wiedererkennungswert – ja das mag sein aber dafür 100% Authentizität und die ist mir wichtiger als alles andere.
Und als Beweis habe ich mir mal wieder etwas genäht was sich total in Form und Farbe zu meinen letzten Nähwerken unterscheidet. Ein Shirt-Schnitt aus der Ottobre Woman Ausgabe 02/2015 genannt „Sculpture“. Der Viskose-Jersey mit Blumen im Aquarell-Stil war vor zwei Jahren total hip und wurde oft vernäht. Und jetzt habe ich ihm Leben eingehaucht in Form eines schlichten assymetrischen Sommershirts.
Ich denke ich bleibe mir selbst treu und nähe weiterhin das was mir gefällt egal welche EP gerade In ist oder welche Farbe super trendy. Und das würde ich euch auch empfehlen – man muss sich weniger ärgern wenn der Stoff schon ausverkauft ist oder man 10 mal den gleich Schnitt mit gleichem Stoff in einer Facebook-Gruppe sieht.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Woche!
LG Vanessa
Verlinkt zu Creadienstag und Handmade on Tuesday
16 Comments
Anne
07/08/2017 at 18:23Hallo Vanessa, ich finde es schön, dass Du viel Abwechslung in Deinen Kleiderschrank einziehen lässt und das trägst, wonach Dir gerade der Sinn steht! Seitdem ich nähe, bin ich auch viel mutiger und flexibler geworden. Heute z. B. habe ich ein giftgrünes Josy-shirt getragen. Eigentlich nicht meine Farbe, aber ich habe es mit stolz getragen (da selbstgenäht) und sogar Lob erhalten. Offenbar sollte frau in der Mode offener sein und Neues ausprobieren.
Herzlichen Glückwunsch auch an die glückliche Gewinnerin ☺
Viele Grüße von Anne
Freulein Linka
08/08/2017 at 18:26Huhu Anne, vielen Dank. Da hast du definitv recht. Man muss sich sich auch mal was trauen, das muss ich mir auch mal dick hinter die Ohren schreiben 😉
LG Vanessa
Käthe
07/08/2017 at 19:25Das Schöne an Selbernähen ist ja, dass man so viel experimentieren und sich austesten kann – und das in Bezug auf alle möglichen Farben, Muster und Schnitte. Welcher Laden kann einem das schon bieten?! Das Nähen macht Mut Neues auszuprobieren. Ich habe viele Frauen kennengelernt, die durch das Nähen bunter und farbenfroher geworden sind und das ist einfach toll. Ich kann für mich behaupten, dass ich durch das Nähen immer mehr zu meinem eigenen Stil finde, fernab von dem, was die Modewelt vorgibt, sondern eher das, worin ich mich wohl fühle (auch wenn ich zu denen gehöre, die für dich selber doch recht wenig farbenfroh näht 😉 ).
Es ist toll, dass du dich nicht festlegst und trägst, wonach dir ist! Und dein Shirt mag ich sehr – so schön sommerlich und aus einem tollen Stoff! Steht dir super!
Liebe Grüße,
Katja
Freulein Linka
08/08/2017 at 18:28Hallo Katja, vielen lieben Dank für Deinen Kommentar. Hast du ganz toll geschrieben dem ist nichts hinzuzufügen!
LG Vanessa
Kirsten
08/08/2017 at 09:09Hallo Vanessa, ich habe auch keinen Stil, zumindest keinen einheitlichen. Und auch ich habe lange versucht, einen zu finden. Aber wieso eigentlich? Meist trage ich sehr sportliche Kleidung. Aber manchmal (vor allem im Urlaub) ist mir nach Kleidern oder Röcken. Im Winter trage ich eher gedeckte Farben, aber im Sommer darf es gerne super bunt sein. Wonach mir halt gerade ist. Und mal ehrlich, immer das gleiche tragen ist doch auch langweilig, oder?
Aber ich muss zugeben, liest man viele Nähblogs, ist es schwer, an derzeitig hippen Schnittmustern und Stoffen vorbei zu kommen 😉
Ach ja, mein Logo könnte ich auch alle Nase lang ändern. Oder meine Wohnung umstellen. Oder meine Frisur, oder oder oder 🙂 (Deine Frisur ist übrigens richtig toll!)
Liebe Grüße
Kirsten
Freulein Linka
08/08/2017 at 18:32Hallo Kirsten, dankeschön, morgen gehts bei mir zum Friseur mal schauen was raus kommt aber ich denke ich bleibe vor rst bei kurz 😉
Da hast du recht es ist echt blödsinnig von uns einen „Einheits“-Stil nachahmen zu wollen, nur weil alle gerade etwas bestimmtes tragen muss ich das nicht auch tun. Das mit den Stoffen und Schnittmustern kenne ich natürlich auch und ich bin am Anfang auch hin und wieder mit dem Strom mitgeschwommen und habe etwas gekauft obwohl es mir gar nicht so super gefiel nur weil es andere haben. Aber das habe ich mittlerweile hinter mir.
LG Vanessa
Heike Tschänsch
08/08/2017 at 11:00Liebe Vanessa,
es ist gut, dass du in keine Schublade passt.
Wie sagt man so schön: Sei einfach du selbst, alles andere gibt es schon. 🙂
Viele liebe Grüße von Heike
Freulein Linka
08/08/2017 at 18:33Hallo liebe Heike,
da hast du vollommen recht! Danke dir!
LG Vanessa
BuxSen
08/08/2017 at 17:26Da geht es dir genau wie mir! Ich kann auch von heute total in schwarz zu morgen kreischend bunt und gemustert hin und her springen.
Das macht es für einen selber und in unserem Fall den Leser unserer Blogs auch so interessant. Denke ich zumindest!
Ich mag auf jeden Fall die Stilrichtung „Keinen Stil“! Den können wir nämlich sehr stilsicher, oder?
Liebe Grüße,
Jenny
Freulein Linka
08/08/2017 at 18:39Hallo Jenny,
aber hallo, recht hast du – jeder muss ein Talent haben und das ist eben unseres! 😉
LG Vanessa
Jessica
14/08/2017 at 21:02Tolles Thema! Dazu wollte ich auch demnächst mal einen Beitrag machen, denn ich habe oft das Gefühl, dass es super wichtig ist seinen eigenen Stil zu finden, zumindest wird das in vielen Zeitschriften und Online oft so dargestellt. „Finde deinen eigenen Stil!“ Vielleicht will ich das aber gar nicht? Klar hat es Vorteile, wenn sich alle Kleidungsstücke, die man besitzt untereinander kombinieren lassen und für unsichere Frauen ist es sicher eine Stütze sich an einem Schema entlang zu hangeln aber mir macht es total Spaß unterschiedliche Dinge auszuprobieren! Ich bin da auch einfach sehr leicht zu beeinflussen und passe mich meiner Umgebung unbewusst immer wieder an, weil ich den Stil der anderen auch immer super interessant finde und da Elemente raus picke, die mir gefallen, die ich dann bei mir mit einbaue 🙂 Ich mag es keinen eigenen Stil zu haben und finde es echt interessant zu sehen, dass du da ähnlich tickst 🙂
Liebe Grüße 🙂
Freulein Linka
17/08/2017 at 16:37Hallo Jessica,
es ist echt cool das du genauso denkst wie ich! Und es stimmt jetzt wo du es sagst picke ich mir manchmal auch einfach etwas aus dem Stil von jemandem anderes raus das mir persönlich sehr gefällt. Unbewusst. Ich bin schon sehr gespannt auf deinen Post zu diesem Thema und werde ihn ganz sicher lesen. Btw ich muss unbedingt deinem Blog folgen – der gefällt mir nämlich sehr… 😉
LG Vanessa
Jessica
21/08/2017 at 10:00Ja genau, das „rauspicken“ macht man ja nicht geplant. Da gibt es auch ein interessantes Buch „alles nur geklaut – 10 Wege zum kreativen Durchbruch“ das muss ich unbedingt auch noch lesen. Der Titel ist etwas unglücklich gewählt im Deutschen. Es geht eigentlich darum, dass alles schon da ist/da war und wir es „nur“ neu kombinieren müssen und dadurch etwas einzigartiges entsteht. Dankeschön für das liebe Kompliment 🙂 Ich glaube wenn man mir auf Instagram folgt, bekommt man am schnellsten von neuen Beiträgen mit 🙂 Bin dir gerade auch mal gefolgt (musst mir jetzt natürlich aber nicht zurück folgen :D)
Freulein Linka
21/08/2017 at 14:47Huhu Jessica,
das Buch klingt ja super interessant da muss ich doch gleich mal luschern gehen 😉
Dein Insta-Account ist voll schön natürlich folge ich dem!!!
LG Vanessa
The Printrovert
17/08/2017 at 13:34Du sprichst mir mit dem Beitrag so aus der Seele! Das einzig wiederkehrende Muster in meinem Schrank ist, dass ich generell minimalistisch lebe und mich (auch deswegen) auf die Farben Schwarz, grau, weiß und bordeaux beschränke. Die passen auch immer zu meinen Haarfarben.
Ich habe mir auch schon öfter einen festen Stil, der wie du sagst ein Erkennungsmerkmal sein kann, gewünscht und habe mich in viele verschiedene Richtungen ausprobiert. Alles hat mir zwar gefallen aber einfach nicht JEDEN TAG. An dem einen Tag laufe ich gerne 50’s mäßig rum, an dem anderen mit Bandshirt und Kniestrümpfen. Mittlerweile weiß ich – das bin beides ich. Ich muss mich nicht festlegen nur damit man mich in eine Schublade drücken kann.
Du hast definitiv eine neue Followerin, ich fühl mich wohl hier!
Liebste Grüße,
Celine
Freulein Linka
17/08/2017 at 16:41Huhu Celine, vielen lieben Dank für deinen tollen Kommentar! Es freut mich wirklich sehr dass du dich auf meinem Blog so wohl fühlst 😉
Und du hast absolut recht, niemand sollte an sich selbst so lange zurechtschnippeln bis er in die Schublade anderer passt! Bleib so Schubladenunfreundlich wie bisher! 😉
LG Vanessa