Hallo Ihr Lieben,
wenn ich Onesize höre muss ich automatisch mit den Augen rollen. Für mich ist Onesize irgendwie „Sackleidung“. Klar geht ja gar nicht anders, schließlich muss in das Teil eine 36 genauso rein passen wie eine 46. Aus diesem Grund habe ich bisher auch immer einen Bogen um solche Schnittmuster gemacht. Ich bin der Ansicht das diese Art von Kleidung nix für mich ist. Sie erinnert mich wahrscheinlich zu sehr an meine Schwangerschaft wo weit und unförmig perfekt waren.
Daher war ich auch erst einmal skeptisch als uns Ricarda von Pech&Schwefel den neuen Schnitt „Bergedorf“ in der Probenähgruppe das erste mal vorgestellt hat. Bei ihr sah das ganze ja noch sehr lässig und cool aus aber ich konnte mich darin nicht so recht vorstellen.
Aber zu einem Probenähen gehört auch eben dazu mal einen Schnitt zu nähen der einem vielleicht nicht so recht liegt und auf den man im ersten Moment so gar keinen Bock hat. Ich muss aber auch sagen Ricarda lässt uns da alle Möglichkeiten. Zum einen muss man nicht nähen wenn man nicht will oder kann und wir dürfen natürlich an den Schnitten rumprobieren und Veränderungen vornehmen. Sie sieht und hört sich auch immer ganz Geduldig unser gejammer an wenn uns etwas nicht passt. Ricarda ist einfach eine ganz liebe 😉
Nachdem ich mich dazu entschieden habe „Bergedorf“ doch zu nähen fing ich also an, mir Gedanken über Stoff und Farbe zu machen. Wie immer bin ich erst einmal wieder verschiedene Farbvarianten im Kopf durchgegangen. Ich wollte etwas ohne großes Muster und eher dezent. Mein Wunsch ging relativ schnell Richtung Pflaume, Beere. Ja, ich stelle mir Stoffe gerne in Lebensmittel- oder auch in Landschaftsfarben vor. Das hilft mir das doch sehr abstrakte in meinem Kopf zu etwas realem werden zu lassen. Hilfreich sind auch immer Farbkarten wie man sie aus dem Baumarkt kennt. Hier mal ein paar (Farb)Ideen die ich gesammelt habe:
So, Farbrichtung war schon einmal gefunden. Fehlte jetzt noch der Stoff. Leicht, fließend, ein Hauch von nichts aber dennoch blickdicht sollte er sein. So ein Art Viskose oder Strick hat sich in meinem Kopf gefestigt.
Jetzt kommt das schwierigste. Den Stoff in der Farbe finden. Spontan bin ich ins Stoffmädle gefahren und habe erst einmal geschaut ob was vor Ort im Stoffladen zu finden ist. Das hat den Vorteil das ich gleich die Qualität und Haptik des Stoffes erfassen kann und mir so weitere tolle Inspirationen hole.
Tatsächlich hat Jani sogar den passenden Stoff da. Genau das was ich gesucht hatte. Perfekt. Also schnell heim, waschen (ich wasche alle Stoffe vor) und nach dem trocknen gleich loslegen. Leider habe ich doch zu wenig Stoff mitgenommen, was gar nicht schlimm ist. Not macht ja bekanntlich Erfinderisch. Ich hatte sowieso vor noch ein Freulein-Linka-Highlight einzubauen. Also schnell das Stoffregal durchwühlt und einen wunderschönen Rest eines ganz weichen Kunstlederstoffes mit Lasercut rausgezubbelt. Weil auch hier die Menge für den Bruch nicht ganz gereicht hat habe ich einfach einen Reißverschluß in die Teilung anstatt einer Naht eingesetzt. Wenn das mal nicht ein schöner Rücken ist 😉
Zu guter letzt hat mein „Bergedorf“ noch ein silbernen Plott bekommen. Denn passenderweiße durfte ich die neuen Plotterserie „Origami Birds“ von Muckiju testen.
Somit bin ich letztendlich doch ganz zufrieden mit meinem Onesize-Pulii geworden!
Wie ist das bei Euch? Näht bzw. tragt ihr auch Onesize Kleidung?
LG Vanessa
SHORT INFO:
Schnitt: „Bergedorf“ von Pech&Schwefel
Stoff: Leichtstrick und Kunstleder vom Stoffmädle
Plott: „Origami Birds“ von Muckiju
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